Was ist EMDR?
Das Kürzel steht für „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“, heißt auf Deutsch „Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung“. EMDR ist eine Technik zur Traumabehandlung. Zur Bearbeitung von belastenden Erinnerungen die heute noch Störungen verursachen.
Seit Mitte der 90er Jahre wird EMDR erfolgreich in der Traumatherapie eingesetzt. Zudem ist sie eine evidenzbasierte Therapiemethode. Zu keiner anderen gibt es so viele Studien, die die positive Wirkung von EMDR bei der Verarbeitung von belastenden Erlebnissen nachweisen. Seit 2006 ist die Wirksamkeit von EMDR für die Behandlung posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) mittlerweile weltweit anerkannt. Nach 4-6 EMDR Sitzungen verlieren 80 % der Klienten ihre PTBS.
Auf EMDR kam ich durch Themen, die bei vielen Paarsitzungen und Einzelberatungen sichtbar wurden. Jeder hat so sein Gepäck an überfordernden Ereignissen, die meist als Kind erlebt worden, an Bord. Diese lassen sich anhand der EMDR Methode kontrolliert verarbeiten. Und so entsteht eine neue Basis für eine persönliche ENTwicklung als Person und Paar.
Nach einer EMDR Sitzung kann eine neue Lebensqualität für dich somit zur Realität werden.
Wie wirkt EMDR?
EMDR wirkt auf das neuronale Netzwerk im Gehirn ein. Angewandt wird eine bilaterale Stimulation, die beide Gehirnhälften anspricht. Beide Hirnhälften werden so zu dem traumatischen Ereignis aktiviert und synchronisiert.
Die Methode basiert auf der Idee, dass überfordert erlebt Ereignisse, die heute noch Stress bereiten, im Gehirn wie Puzzleteile verarbeitet wurden. Diese wurden unkontrolliert abgespeichert und können sich heute als sogenannte Trigger, Glaubenssätze, Vermeidungsstrategien, negativen Gedanken und entfesselten Emotionen zeigen.
Die EMDR-Methode zielt auf einer Neuverarbeitung dieser unkontrolliert abgespeicherten Erlebnisse ab. Es besteht somit die Möglichkeit an der Ursache anzusetzen.
Bei überfordernden Einzelerlebnissen sind bereits nach wenigen Sitzungen spürbare Veränderungen im Hinblick auf Kognitionen, dem Erleben von Emotionen und dem Körperempfinden sichtbar. Der Bedarf an Sitzungen ist natürlich abhängig von der Komplexität oder einer vorliegenden Mehrfach-Traumatisierung. Jedoch sind in diesen Fällen deutlich weniger Behandlungsstunden als bei üblichen Psychotherapieverfahren erforderlich
Indikationen
Die wichtigsten Anwendungsgebiete von EMDR:
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Starke Trauer nach Verlusterlebnissen
- Auswirkungen belastender Lebenserfahrungen z.B. Unfall, Tod eines Angehörigen, Trennung, Arbeitsplatzverlust, Berentung, Mobbing
- Traumatische Erfahrungen und damit einhergehende Traumafolgestörungen
- Körperliche, sexualisierte, emotionale Traumata
- Angst – und Panikstörungen
- Phobien, z.B. Prüfungs-Flug-Höhenangst, tierphobien, Klaustrophobie
- Schlafstörungen
- Negative blockierende Glaubenssätze
- Depression
- Stoffgebundene Abhängigkeit (auch im Zusammenhang mit einer Traumafolgestörung)
- Chronische Schmerzzustände
- Tinitus
- Allergien
- Psychosomatische Beschwerden
- Stressbewältigung
- Burnout-Prävention
- Selbstwertproblematik
- Leistungsblockaden
- Zwanghaftes Verhalten
- Selbstmanagement
- Schreikindern
- Geburtstraumata (Baby wie auch Mutter)